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Beikoststart: Mein Baby fängt an zu essen.

Beikoststart: Mein Baby fängt an zu essen.

Die ersten Monate mit deinem Baby sind vergangen. Seit der Geburt ist es rasant gewachsen und hat Vieles dazugelernt. Ein Meilenstein jagt den Nächsten. Dir ist sicherlich bereits aufgefallen, dass dein Baby seine Umwelt immer mehr wahrnimmt. Es möchte alles in den Mund stecken und seine Umgebung mit der Zunge erforschen. Seit einiger Zeit schaut das Baby auch immer aufmerksamer bei den Mahlzeiten zu und interessiert sich für euer Essen: Der Beikoststart steht ist da!

Doch wann ist der beste Zeitpunkt für das erste richtige Essen und woran erkennst, dass dein Baby reif für die Beikosteinführung ist? Mit welchen Lebensmitteln fängt es am besten an? Und welche sollte es im ersten Lebensjahr lieber meiden? In diesem Blogbeitrag fasse ich für dich die wichtigsten Informationen rund um das Thema „Beikoststart“ zusammen. 

Wann ist mein Baby bereit für die erste Beikost?

Die erste gute Nachricht: Beim Beikoststart musst du dir keinerlei Druck machen. Muttermilch ist ein wahres Wundermittel. Sie passt sich – entgegen der Angabe vieler Ratgeber (!) – auch über einen längeren Zeitpunkt als sechs Monate den Bedürfnissen deines Babys an. Es wird mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt, die es benötigt. Auch nach Einführung der Beikost deckt deine Muttermilch (genauso Premilch) noch fast den gesamten Kalorienbedarf ab. Sogar im zweiten Lebensjahr macht sie noch die Hälfte des Bedarfs aus. Hier kannst du dein Wissen über das flüssige Gold vertiefen.  

Die zweite gute Nachricht: Es gibt feste Kriterien, die für die Beikostreife deines Babys sprechen. Wann dein Baby bereit ist, hängt weniger von einem festen Zeitpunkt als vielmehr von seiner individuelle Entwicklung ab. Während sich manche Säugling schon früh für unser Essen interessieren, sind andere Babys mit Milch im gleichen Alter noch vollkommen zufrieden. Im Durchschnitt starten Babys zwischen dem fünften und siebten Monat mit ihrer ersten festen Nahrung.

5 Anzeichen für die Beikostreife deines Babys:

Dass dein Baby bereit für feste Nahrung ist, erkennst du an diesen fünf Beikostreife- Zeichen.

Was bedeutet eigentlich „Beikost“?

Beikost umfasst alles, was dein Baby außer der Muttermilch oder Flaschennahrung bekommt wie Gemüse, Obst, Kartoffeln, Öl, Fleisch oder Getreide. Der Begriff meint alle Lebensmittel, die neben der Muttermilch (künstliche Flaschennahrung) gefüttert werden. Hauptnahrungsquelle bleibt zunächst die Milch. 

Wie fange ich mit der Einführung der Beikost an?

Zunächst solltest du dir bewusst machen: Bei der Einführung der Beikost geht es nicht darum, die (Mutter-)Milch sofort zu ersetzen. Stattdessen soll sich dein Baby step by step mit festem Essen vertraut machen. Durch das Erforschen der Lebensmittel lernt es nach und nach verschiedene Geschmäcker, Konsistenzen, Gerüche und Farben kennen. Es findet einen ersten Zugang zum Essen, indem es die Beikost zerpflückt, lutscht, hin und her schiebt, sich in den Mund steckt, daran riecht, auf den Boden wirft oder zwischen seinen Fingerchen zerquetscht. Zugegeben: Bei meinen beiden Kindern war manchmal eine halbe Küchenrenovierung nach einer einzigen Mahlzeit nötig. Teilweise hat es mich sehr genervt, dass ich danach jedes Mal Staubsauger und Putzlappen schwingen musste. Doch diese wichtigen und besonderen Erfahrungen machen in meinen Augen den Aufwand wett. 

Essen mit allen Sinnen: Kinder lieben es, Lebensmittel selbst zu entdecken und zu erforschen. Für uns Eltern kann manchmal das eine halbe Küchenrenovierung bedeuten.

Mit welchen Lebensmittel dein Baby in die Beikostphase startet, ist eigentlich nicht festgelegt.  Sowohl der Zeitpunkt als auch die Zusammensetzung unterscheiden sich kulturell und länderspezifisch. In Deutschland beginnen wir typischerweise mit dem Möhren- oder Pastinakenbrei. Kürbis, Fenchel. Zucchini, Süßkartoffel, Brokkoli oder auch Obstbrei aus Apfel oder Birne eignen sich für den Start ebenfalls gut. 

In Italien ist die erste Beikost mit circa fünf Monaten eine mit Reismehl angedickte Gemüsesuppe, der Fleisch und Parmesan zugefügt werden. Die Inuit in Kanada hingegen stillen mindestens sechs Monate ausschließlich und starten dann mit von den Eltern vorgekautem Fisch.

Alternativ kannst du die Beikosteinführung gemäß der Baby- led Weaning- Methode breifrei mit Fingerfood beginnen. 

Welche Lebensmittel eignen sich nicht als Beikost im ersten Jahr?

Es gibt Beikost, die du im ersten Lebensjahr deines Babys eher meiden solltest, da sie für den noch unreifen Babykörper Gefahren bringen können: 

  • Honig: In Honig oder Ahornsirup können Botilinumbakterien enthalten sein. Diese können sich schnell im Darm vermehren und Botulismus – eine lebensbedrohliche Vergiftung – auslösen. Als erstes Anzeichen macht sich eine Verstopfung bemerkbar. Über den Blutkreislauf vermehren sich die Bakterien und führen zu Lähmungen, im schlimmsten Fall der Atemmuskulatur. 
  • Rohes Fleisch, roher Fisch & rohe Eier: Es besteht die Gefahr einer Samonelleninfektion oder einer Infektion mit anderen Bakterien, da der Körper deines Babys noch nicht damit umgehen kann.
  • Alkohol: Da Alkohol auch in Soßen nie hundertprozentig verkocht und schon kleine Mengen für dein Baby gefährlich sein können, sollte es keine Lebensmittel zu sich nehmen, denen Alkohol zugesetzt ist. 
  • Amaranth, Quinoa, Buchweizen: Neben hochwertigem Eisen und vielen Mineralien enthalten diese drei Pseudogetreidearten leider auch Substanzen mit negativer Wirkung. Gerbst (in Amaranth enthalten) hemmt die Aufnahme von Mineralien und Vitaminen. Quinoa enthält in der Schale Saponine (=Bitterstoffe), die eine Reizung der Damschleimhaut zur Folge können. Durch seinen hohen Puringehalt kann es außerdem den Nieren deines Babys schaden. Diese Empfehlungen gelten vor allem für größere Mengen. 
  • Prallelastische Lebensmittel im Ganzen: Lebensmittel in ihrer ganz runden Form stellen ein hohes Risiko dar, sich zu verschlucken. Deshalb solltest du beispielsweise mit Trauben, Haselnüsse, Blaubeeren, Erbsen oder Mais vorsichtig sein. In pürierter Form eignen sie sich hingegen gut für den Beikoststart.
  • Rohes Getreide: Es ist schwer verdaulich und häufig keimbelastet. Als Porridge kann es bedenkenlos angeboten werden. 
  • Zucker: Zucker fördert Karies und ist ein Vitamin B- Räuber.
  • Salz: Babys haben im Allgemeinen einen geringen Salzbedarf. Es ist nicht richtig, dass sie keinerlei Salz zu sich nehmen dürfen. Im ersten Lebensjahr sollte jedoch die Menge von einem Gramm Salz am Tag nicht überschritten werden. Verzichte daher auf das Nachsalzen deines selbst zubereitetem Essen.
Im ersten Lebensjahr sollen Babys nicht mehr als 1 Gramm Salz täglich zu sich nehmen.

Wie wird mein Baby die Beikost annehmen?

Babys sind von Natur aus neugierig. Schon im Mutterleib hat dein Baby durch das Fruchtwasser und – wenn du stillst – seit der Geburt durch deine Muttermilch viele verschiedenen Geschmäcker kennengelernt. Deine Ernährung beeinflusst auch die deines Kindes. Mit der Einführung der Beikost führst du dein Baby möglichst abwechslungsreich an die Lebensmittel dieser Welt heran. In diesem Alter sind Kinder sehr experimentierfreudig und lehnen in der Regel wenig Lebensmittel ab. Am liebsten isst dein Baby mit am Familientisch und erforscht die Lebensmittel mit allen Sinnen: schmecken, riechen, anfassen, anschauen und hören. Manchmal bedarf es sicherlich deine Geduld. Aber sie lohnt sich in jedem Fall. 

Gelingt es anfangs nicht, sollten die Lebensmittel ohne Druck und Zwang einfach noch einmal zu einem späteren Zeitpunkt angeboten werden. Manche Geschmäcker bedarf ein mehrmaliges Ausprobieren. 

Mama- Hacks zum Beikoststart

  • Du kannst du den Brei in Eiswürfel-/ Gefrierschalen oder kleinen Kunststoffbehältern einfrieren und portionsweise auftauen, da dein Baby zu Beginn des Beikoststarts nur winzige Portionen isst.
  • Ein Ganzkörperlätzchen ist praktisch, denn es schützt die Kleidung deines Babys vor schwer zu entfernenden Flecken. Außerdem musst du dein Baby damit nicht mehrmals täglich umziehen. Praktisch sind auch Spülmaschinen feste Lätzchen mit Auffangschale aus Silikon.
  • Ein Anti- Rutsch- Teller verhindert herumfliegendes Geschirr, denn er saugt sich an der Tischoberfläche fest. So kann sich dein Baby voll und ganz auf das Erforschen des Essens konzentrieren.
  • Damit sich das Baby nicht im Mund verletzt, empfehle ich einen Plastiklöffel zu verwenden. Sie sind weich und formbar. Außerdem leiten Plastiklöffel im Gegensatz zu Metalllöffel die Wärme nicht. So bist du sicher, dass der Löffel für das Baby beim Umrühren des Breis nicht zu heiß wird.
Die Anti- Rutsch- Teller sind nicht nur praktisch und hilfreich, sondern auch sehr süß.

Nützliche Links und Literatur zum Beikoststart:

Wenn du dich für den Beikoststart mit Brei entscheidest, findest du hier wichtige Informationen zum Thema und eine Idee für die schrittweise Einführung des Breis: https://www.hallo-eltern.de/baby/beikostplan/

Der Ernährungsratgeber „Lotta lernt essen“ von Edith Gätjen fasst die wichtigsten Punkte zur Beikosteinführung in Buchform zusammen. 

Für den Beikostart ohne Brei mit dem Baby- led Weaning- Ansatz lege ich dir die folgende Homepage ans Herz, wo du hilfreiche Informationen und tolle, alltagstaugliche Breifreirezepte findest: https://breifreibaby.de

In Buchform empfehle ich dir das Buch „Baby-led Weaning – Das Grundlagenbuch: Der stressfreie Beikostweg“ von Gill Rapley und Tracey Murkett für die Einführung der Beikost ohne Brei. 

Ich wünsche dir viel Spaß in dieser besonderen Phase mit deinem Baby!

Kids are just fantastic! 

Quellen meiner Recherche:

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